Page 28 - LEX Magazin 1-2016
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TRAINING
BESONDERE, AUSGEFALLENE LÄUFE
Wir laufen gegen den Autostrom die über 27% Stei- gung den Treppenbürgersteig nach oben. Hier steht, wie ein riesiges, antik gestaltetes Objektiv, eines der für San Francisco berühmten Cable Cars der Powell Hyde Linie. Fürs Fotoshooting gibt es in der Stadt kaum einen besseren Ort. Neben dem Blick die Lombard Street runter Richtung Osten – zur East Bay Bridge – sieht man im Norden Alcatraz und im Westen die Ausläufer der Golden Gate Bridge. Da wollen wir jetzt hin. In der parallel zur Lombard Street verlaufenden Chestnut Street machen wir ei- nen kurzen Abstecher zu einem zweiten Geschäft von Fleet Feet. Über kleine Nebenstraßen kommen wir wieder ans Wasser. Hier gibt es einen Strand und schöne Laufwege abseits des Verkehrs. Ab jetzt ha- ben wir ein weiteres Hauptziel, die Golden Gate Bridge, ständig vor Augen. Der letzte Kilometer ist wieder mit etlichen Höhenmetern gespickt. Aber sie lohnen sich. Die wahrscheinlich berühmteste Brü- cke der Welt zeigt sich allerdings windig und kühl, so dass nach den obligatorischen Bildern schnell der Rückweg unter die "fleet feet" genommen wird.
Auf die Füße wartet noch ein Wettkampf der be- sonderen Art, der Gegner wiegt 7,62 Tonnen und ist normal 68köpfig, ein vollbesetztes Cable Car wird herausgefordert, eine beliebte Abwechslung beim Laufen in der City. Natürlich bergauf und bis zum „Gipfel“. Wir haben uns die Linie auf der California Street ausgesucht, die wir auf dem Rückweg über die Divisadero Street erreichen. Die unbekannten Größen in dem Rennen sind die Ampelphasen und die Anzahl der Haltestellen des Cable Cars. Die Strecke ist ca. 800 m lang und hat durchgehend über 10%-20% Steigung. Wir machen Druck, kön- nen durch den Schweißnebel nicht immer die Far- ben der Verkehrslichtanlagen erkennen, hören am leiser werdenden Gebimmel des Cable Cars, dass wir auf der California sind – unsere Siegerstraße. Oben werfen wir noch einen Blick auf die größte Kirche der Stadt, bevor wir die letzten 500 m zu- rück zum Ausgangspunkt auslaufen. Der Lauf hatte es in sich. Nicht nur, dass er mit vielen Höhenme- tern gespickt war, es waren auch immerhin gut 16 km – das Sight Seeing für den Marathonläufer. Es gibt auch Angebote für kürzere Strecken. Für den Einstieg kann man eine drei Meilen Runde für 55 Dollar buchen, jede Meile mehr kostet fünf Dollar Aufschlag. San Francisco ist aus meiner Sicht deut- lich attraktiver und abwechslungsreicher als die meisten Großstädte. Neben den weltberühmten Se- henswürdigkeiten ermöglicht das Profil der Stra- ßen interessante Ausblicke.
Mehr Infos unter www.cityrunningtours.com
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...nach einigen Höhenmetern endlich die Aussicht genießen
San Francisco bietet abwechslungsreiche Aussichten
...zurück überholten wir die Cable Cars...


































































































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